Wasserpfeife gesünder als Zigaretten
|

Wasserpfeife gesünder als Zigaretten? Faktencheck

Wussten Sie, dass das Risiko für Herzinfarkte bei Shisha-Rauchern um 70% höher ist als bei Nichtrauchern? Und dennoch glauben viele, dass das Shisha Rauchen weniger schädlich sei als das Rauchen von Zigaretten. Diese weit verbreitete Annahme führt oft zu einem sorglosen Umgang mit der Wasserpfeife, ohne die tatsächlichen Gesundheitsrisiken zu berücksichtigen.

Nahezu 33% der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen haben schon einmal Shisha geraucht, was die Besorgnis über die Gesundheitsrisiken Shisha in den Fokus rückt. Es wird häufig übersehen, dass eine einzige Shisha-Session die Aufnahme von so viel Nikotin bedeutet wie der Konsum von 10 Zigaretten.

Auch die Schadstoffbelastung bei einer Shisha-Session ist alarmierend; genaue Werte müssen jedoch noch ermittelt werden. Die gesundheitlichen Gefahren sind vielfältig und reichen von erhöhtem Krebsrisiko bis zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Während der Anteil der Jugendlichen, die Tabakzigaretten rauchen, von 28% im Jahr 2001 auf 7% im Jahr 2020 sank, bleibt das Shisha Rauchen bei vielen jungen Menschen beliebt. Dies wirft die dringende Frage auf: Ist die Wasserpfeife wirklich gesünder als Zigaretten? Unser Faktencheck bringt Klarheit.

Einführung in das Shisha-Rauchen und seine Beliebtheit

Das Shisha-Rauchen erfreut sich weltweit großer Beliebtheit und ist besonders in Deutschland stark im Trend. Diese Tradition hat ihren Ursprung im Nahen Osten und verbreitet eine Atmosphäre der Geselligkeit und Entspannung, die vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Anklang findet.

Geschichte und Herkunft der Wasserpfeife

Die Geschichte der Wasserpfeife reicht mehrere hundert Jahre zurück und hat ihren Ursprung in Indien oder Persien. Die Wasserpfeife wurde oft zur Zeremonie oder als Mittel zur Beruhigung und Entspannung verwendet. Mit der Expansion des Osmanischen Reiches verbreitete sich die Wasserpfeife im Nahen Osten und schließlich in Europa.

Die Popularität der Shisha in Deutschland

Shisha in Deutschland hat sich vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten etabliert. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2023 haben etwa 10% der Menschen in Deutschland bereits das Shisha-Rauchen ausprobiert. Dies zeigt, wie tief die Shisha-Kultur mittlerweile in die Gesellschaft eingedrungen ist. Dies trifft insbesondere auf jüngere Generationen zu, die die entspannte Atmosphäre in Shisha-Bars schätzen.

Statistiken zum Shisha-Konsum bei Jugendlichen

Jugendliche und Shisha sind ein wachsendes Phänomen. Eine repräsentative Studie ergab, dass 19,1 Prozent der jungen Erwachsenen im Jahr 2018 angaben, in den vergangenen 30 Tagen Wasserpfeife geraucht zu haben. Diese Zahlen verdeutlichen die hohe Nachfrage und Popularität, die Shisha in Deutschland besonders unter Jugendlichen erfährt. Dabei unterscheidet sich der Konsum von Shisha erheblich von dem von Zigaretten, da eine einzelne Shisha-Sitzung mit dem Rauchvolumen von etwa 100 Zigaretten verglichen werden kann.

Gesundheitsrisiken von Shisha-Rauchen vs. Zigarettenrauchen

Obwohl viele Menschen glauben, dass Shisha-Rauchen eine gesündere Alternative zu Zigaretten ist, zeigen Studien, dass dies ein gefährlicher Irrtum ist. Der Vergleich von Shisha vs. Zigaretten offenbart einige alarmierende Gesundheitsrisiken, die häufig unterschätzt werden.

Schadstoffbelastung im Vergleich

Shisha-Rauchen birgt ähnliche oder sogar höhere Schadstoffbelastungen als Zigaretten. Eine einzelene Shisha-Sitzung erzeugt ein Rauchvolumen, das dem von 100 Zigaretten entspricht. Dabei inhalieren Shisha-Raucher während einer Sitzung eine rund 46-fach höhere Konzentration an krebserregenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Zudem enthält der Rauch von Wasserpfeifentabak mindestens 82 gesundheitsschädliche Substanzen, darunter 27 krebserzeugende Stoffe. Die Menge an flüchtigen Aldehyden ist circa 13-mal so hoch im Vergleich zu Zigarettenrauch.

Schadstoffbelastung

Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System

Herzspezialisten betonen ein um bis zu 70% erhöhtes Risiko für Herzinfarkte durch Shisha-Rauchen. Im Vergleich dazu liegt das erhöhte Risiko für Herzinfarkte durch regelmäßiges Zigarettenrauchen bei bis zu 115%. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt bei Shisha-Rauchern um 30–120%. Diese zusätzlichen Belastungen auf das Herz-Kreislauf-System resultieren aus der inhalierenden Kohlenmonoxidmenge, die mit der von durchschnittlich acht Zigaretten verglichen wird.

Krebsrisiko durch Shisha-Rauchen

Das Krebsrisiko durch Shisha ist aufgrund der Inhalation von krebsauslösenden Substanzen, die beim Verbrennen von Tabak entstehen, stark erhöht. Studien zufolge ist das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, 1,3- bis 3,4-fach höher bei Shisha-Rauchern. Auch das Risiko für orale Tumoren ist erheblich erhöht, nämlich um das 2,5- bis 6,9-Fache. Wasserpfeifenrauch enthält viele gleichen krebserregenden Stoffe wie Zigarettenrauch, was zu einem erhöhten Krebsrisiko Shisha führt.

Wasserfilter der Shisha: Mythen und Realität

Viele Menschen glauben, dass der Wasserfilter Shisha Schadstoffe effektiv herausfiltert. Dies ist jedoch ein Mythos, da das Wasser hauptsächlich zur Kühlung des Rauchs dient und nur begrenzt Schadstoffe herausfiltern kann.

Ein weiterer Teil der gängigen Shisha Mythen ist die Annahme, dass das Rauchen durch den Wasserfilter deutlich weniger gesundheitsschädlich sei als das Zigarettenrauchen. Eine Shisha-Session kann jedoch mit dem Konsum von etwa 100 bis 200 Zigaretten vergleichbar sein, laut einer Studie der WHO. Bei dieser Menge an Rauch werden rund 250 giftige und krebserregende Stoffe aufgenommen, darunter Kohlenmonoxid, Formaldehyd und Benzol.

Während der Rauch einer Shisha durch das Wasser in der Bowl gefiltert wird, zeigt die Praxis, dass viele der krebserregenden Substanzen nicht vollständig entfernt werden. Durch den Wasserfilter Shisha wird vor allem das Rauchvolumen gekühlt und befeuchtet, jedoch trägt dies nicht wesentlich zur Reduktion der enthaltenen Schadstoffe bei.

Ein besonderes Risiko stellt die Kohlenmonoxid-Belastung dar. Die Barmer Krankenkasse gibt an, dass die Kohlenmonoxid-Aufnahme während einer Shisha-Session etwa dem von 10 Zigaretten entspricht, was zu gravierenden gesundheitlichen Auswirkungen führen kann, insbesondere in schlecht belüfteten Räumen.

Wasserpfeifen: Tabak- und Tabakfreie Alternativen

Neben dem traditionellen Tabak erfreuen sich tabakfreie Alternativen wie Dampfsteine und Kräutermischungen immer größerer Beliebtheit. Diese Tabak Alternativen versprechen einen gesundheitsbewussteren Genuss, da sie keinen Nikotin enthalten. Doch auch hier verbergen sich Risiken, die oft übersehen werden. Insbesondere die Schadstoffbelastung bleibt ein kritischer Faktor.

Dampfsteine und Kräutermischungen

Dampfsteine, auch bekannt als Shiazo-Steine, sind eine beliebte Alternative zum herkömmlichen Shisha-Tabak. Sie bestehen aus porösem Material, das mit aromatisierten Flüssigkeiten getränkt wird und beim Erhitzen Dampf erzeugt. Kräutermischungen, oft als „natürlich“ vermarktet, bestehen aus getrockneten Pflanzen und Früchten, die beim Verbrennen Rauch produzieren. Beide Varianten bieten die Möglichkeit, auf den Nikotinkonsum zu verzichten, was sie zu attraktiven Alternativen für gesundheitsbewusste Raucher macht.

Gesundheitsrisiken von tabakfreien Wasserpfeifen

Trotz der Abwesenheit von Nikotin bleibt das Gesundheitsrisiken tabakfreie Shisha nicht unbeachtet. Studien zeigen, dass auch bei der Verbrennung von Kräutermischungen und dem Verdampfen von Dampfsteinen Schadstoffe freigesetzt werden. In einer typischen Shisha-Sitzung wird ein hohes Rauchvolumen inhaliert, welches in grobem Umfang den Effekt von bis zu 100 Zigaretten haben kann. Diese Schadstoffe, darunter Kohlenmonoxid und Teer, haben ähnliche gesundheitsschädliche Konsequenzen wie der Rauch von traditionellem Tabak, darunter ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebsarten.

Die Behauptung, Dampfsteine und Kräutermischungen seien sichere Tabak Alternativen, hält einer genaueren Betrachtung somit nicht stand. Der Dampfmagazin ist lediglich eine verschleierte Bedrohung, die weiterhin Gesundheitsrisiken birgt. Es ist daher essenziell, sich bewusst zu machen, dass tabakfreie Alternativen nicht automatisch eine unbedenkliche Wahl darstellen. Recherchen belegen, dass die Schadstofffreisetzung durch Verbrennung und verdampfende Stoffe auch bei diesen Produkten das Risiko für ernsthafte Gesundheitsprobleme stark erhöht.

FAQ

Q: Ist das Rauchen einer Wasserpfeife gesünder als das Rauchen von Zigaretten?

A: Nein, das Rauchen einer Wasserpfeife ist nicht gesünder als das Rauchen von Zigaretten. Studien haben gezeigt, dass beide Formen des Rauchens schädliche Stoffe freisetzen, die der Gesundheit schaden können.

Q: Woher stammt die Wasserpfeife ursprünglich?

A: Die Wasserpfeife hat ihren Ursprung vermutlich in Indien oder dem Nahen Osten. Sie hat eine lange kulturelle Tradition und wurde ursprünglich zur Meditation und Entspannung verwendet.

Q: Wie populär ist Shisha-Rauchen in Deutschland?

A: Shisha-Rauchen ist in Deutschland vor allem bei jungen Erwachsenen sehr populär. Es gibt viele Shisha-Bars und das gemeinschaftliche Rauchen gilt als gesellige Freizeitbeschäftigung.

Q: Wie hoch ist die Schadstoffbelastung beim Shisha-Rauchen im Vergleich zu Zigarettenrauchen?

A: Die Schadstoffbelastung beim Shisha-Rauchen kann sogar höher sein als beim Zigarettenrauchen, da eine Shisha-Sitzung oft länger dauert und mehr Rauch eingeatmet wird. Schadstoffe wie Kohlenmonoxid und Schwermetalle sind ebenso vorhanden.

Q: Welche Auswirkungen hat Shisha-Rauchen auf das Herz-Kreislauf-System?

A: Shisha-Rauchen erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ähnlich wie Zigarettenrauchen. Es kann zu erhöhtem Blutdruck, erhöhter Herzfrequenz und langfristig zu schwerwiegenderen Herzproblemen führen.

Q: Erhöht Shisha-Rauchen das Krebsrisiko?

A: Ja, Shisha-Rauchen kann das Krebsrisiko erhöhen. Der Rauch enthält krebserregende Stoffe wie Teer und krebserregende Chemikalien, die das Krebsrisiko ähnlich wie bei Zigarettenrauchen steigern.

Q: Filtert das Wasser in der Shisha schädliche Stoffe heraus?

A: Das Wasser in der Shisha filtert einige größere Partikel heraus, jedoch nicht alle schädlichen Chemikalien. Viele toxische Stoffe werden dennoch eingeatmet.

Q: Was sind Dampfsteine und Kräutermischungen als Alternativen zum Shisha-Tabak?

A: Dampfsteine und Kräutermischungen sind tabakfreie Alternativen, die anstelle von traditionellem Shisha-Tabak verwendet werden können. Sie enthalten keine Nikotin, setzen aber dennoch andere Chemikalien frei.

Q: Sind tabakfreie Wasserpfeifen gesünder als solche mit Tabak?

A: Tabakfreie Wasserpfeifen, wie solche mit Dampfsteinen oder Kräutermischungen, können immer noch schädliche Chemikalien freisetzen und gesundheitliche Risiken bergen. Sie sind möglicherweise weniger schädlich als traditioneller Tabak, aber keineswegs harmlos.

Ähnliche Beiträge